Die Regionalgruppe Brandenburg an der Havel und Umgebung beschäftigt sich schon seit 2 Jahren mit dem Thema: „Welche Alternativen gibt es zur kapitalistischen Gesellschaft?“
Von Anfang an herrschte Einigkeit darüber: Wir wollen keinen sozialeren Kapitalismus, wir wollen keinen grünen Kapitalismus – wir wollen gar keinen Kapitalismus!
Aber wie soll die Gesellschaft aussehen, die wir uns als zukunftsfähige Gesellschaft wünschen? DIE LINKE strebt in ihrem Parteiprogramm den „demokratischen Sozialismus“ an. Verstehen die Menschen den Inhalt dieser beiden Worte und sehen sie als Alternative?
Wir haben die Entwicklung der Menschheit von der Urgesellschaft bis heute analysiert und festgestellt, dass es ganz am Anfang noch ein gemeinwohlorientiertes Zusammenleben der Menschen gab. Es entwickelten sich im weiteren Verlauf der Entwicklung „Pyramidengesellschaften“, in denen Wenige über Viele herrschten. Sklaverei >>>> Feudalismus >>> Kapitalismus.
Sehen wir uns die Gesellschaftspyramide der BRD an. Wer sollte an der Spitze der „Demokratie“ stehen? Der Souverän – das Volk! Aber in der parlamentarischen Demokratie steht nicht einmal die Regierung an der Spitze der Gesellschaftspyramide. Ganz oben stehen die REICHSTEN, die Think Tanks, die Lobbyisten. Nachfolgend sichern Staatsorgane und Regierung den Erhalt der Pyramide, die Mehrheit der Menschen wird regiert und darf sich damit begnügen alle 4-5 Jahre ihre Stimme abzugeben. Mitsprache und Mitbestimmung Fehlanzeige.
Auch der Sozialismusversuch in der DDR war durch eine Gesellschaftspyramide gekennzeichnet. Hier wurde die „Diktatur des Proletariats“ umgesetzt – tatsächlich äußerte sich das in der Macht und der führenden Rolle der SED.
Dieser Versuch scheiterte durch zahlreich begangene Fehler, wodurch der Begriff „SOZIALISMUS“ für viele Menschen „verbrannt“ und keine Alternative mehr ist.
Wir stehen vor der größten (Welt)Wirtschaftskrise seit den letzten 90 Jahren und einer erneuten Bundestagswahl.
Wir müssen den Bürgern /Wählern konkrete Antworten geben, wie wir die Gesellschaft so verändern können, dass Mensch-Natur-Tier-Umwelt Überlebenschancen haben.
Ein AUFSTEHEN-KONGRESS im Frühjahr 2021 sollte also das Thema: „Alternativen zum Kapitalismus“ als ein Schwerpunktthema betrachten.
AUFKLÄREN >>> AUFWACHEN >>> AUFSTEHEN >>> und wissen, wohin der richtige Weg geht!
Mit solidarischen Grüßen
Bernd Lachmann
Sehe das ähnlich wie Bernd, aber ich denke wir brauchen soziale Demokratie. Und somit wäre für mich das Schwerpunktthema die "soziale Frage". Aufstehen sollte in erster Linie für ökonomische Gleichheit stehen. Es gibt etliche Friedensbewegungen und Umweltbewegungen mit denen wir uns vernetzen müssen.
Gerade jetzt ist die "soziale Frage" so wichtig wie nie zuvor:
- Altersarmut
- Rente
- Mindestlohn
- Hartz IV
- Daseinsfürsorge ( Strom, Gas, Wasser, Lebenshaltungskosten )
- Mieten
- Gesundheit....
Wenn wir mit der "sozialen Frage" etwas bewirken wollen, müssen wir diese standhaft verteidigen und mit Hochdruck in diese Richtung arbeiten. Es ist möglich alle diese Punkte zu lösen --> weg vom Kapitalismus hin zu sozialer Demokratie.
Mit solidarischen Grüßen
Sandra Barczyk
Eigentlich betrifft folgendes etliche andere Themen auch, die in meiner Ortsgruppe auftauchen und bei einer gemeinsamen Themenfindung wahrscheinlich auch, aber ich nehme das Thema Kapitalismus jetzt mal als ganz offensichtliches Beispiel. Weltweiter Frieden, weltweite Armut o.Ä. wären ähnliche Themen.
Ich persönlich befinde mich da in einem Zwiespalt, ja, mir sind Protestaktionen durchaus wichtig, ich stelle mir aber schon die Frage, ob dass die Passanten wirklich anzieht. "Ja ihr habt recht, dass ist wirklich alles schlimm, und jetzt?"
Nein, nur mit "Dann macht bei der nächsten Wahl ein Kreuzchen bei den Linken" ist diesen Passanten nicht geholfen.
Höchsten noch dann, wenn eine gewisse Masse erreicht ist, wie bei Fridays for Future. Oder eine gewisse Resonanz und international namhafte Fürsprecher, wie z.b. im Fall Assange. Von beidem ist Aufstehen aber meilenweit entfernt.
Ich möchte mal mit folgenden Vergleich einbringen:
Keiner begeht den Jakobsweg um am Gottesdienst in Santiago de Compostela teilzunehmen, der Weg ist das Ziel. Dieser Weg kann durchaus steinig und beschwerlich sein, und man muss das Ziel noch nicht mal im Blick haben, die Befriedigung und das Glück kommt daher auf dem Weg zu sein.
Ich hoffe jemand versteht was ich meine.
Hinweis: Es gibt gute Veranstaltungen zum Thema Kapitalismus und welche Alternativen beim DGB-Bildungswerk - Forum für politische Bildung in Hattingen (Ruhr). Zugleich ist das Programm des DGB-Bildungswerk für das Jahr 2021 raus. Dies kann ich nur empfehlen.
Da haben wir nun zwei Themenbereiche: „Alternativen zum Kapitalismus“ und „Alternativen im Kapitalismus“. Ich tendiere eher zu „Alternativen zum Kapitalismus“, obwohl der Weg dorthin vielleicht tatsächlich in vielen verschiedenen kleinen Schritten „im Kapitalismus“ beginnt.
Ich habe mal auf der Webseite von Aufstehen, Leipzig (aufstehen-le.de) gestöbert. Dort gibt es eine Rubrik „Wissen“ und darunter „Neue Ideen & Utopie“. Hier habe ich einen Link auf den Film „Tomorrow – Die Welt ist voller Lösungen“ gefunden. Ich habe mir diesen Film angesehen. Er macht Hoffnung auf einen Weg heraus aus den globalen Abhängigkeiten des Kapitalismus.